Familiengottesdienst am Pfingstmontag
Oder: Wie aus einem viel zu hohen Turm eine Brücke wurde
Dies konnten alle sehen und miterleben, die an diesem Tag den Weg in die Auferstehungskirche oder auch auf die Kirchwiese nebenan gefunden hatten. Der Gottesdienst wurde nämlich erstmals in der Kirche gefeiert und gleichzeitig nach draußen übertragen.
Die Gemeinde hörte gemeinsam die Geschichte aus dem Alten Testament vom "Turmbau zu Babel". Dann erlebte sie, wie ein solcher Turm (aus Pappkartons) in der Kirche von Pfarrerin Carmen Schneider und Gemeindereferentin Bettina Fritz und draußen von den anwesenden Kindern und Erwachsenen unter Anleitung von Kindergottesdienstmitarbeiterin Laura Schäfer gebaut wurde.
Weil aber Gott die Sprache der Menschen verwirrte, verstanden sie sich nicht mehr, und der Turm stürzte irgendwann ein. So auch in der Kirche und auf der Wiese. Vorher aber waren alle aufgefordert, darüber nachzudenken, was heutzutage in der Gesellschaft, in den Gemeinden und Familien zu Spaltungen führt und wo es sich zeigt, dass auch wir einander oft nicht richtig zuhören und verstehen. All dies wurde eifrig auf Zetteln notiert, die an den beiden Türmen befestigt wurden.
Aber dabei sollte es nicht bleiben. Aus den "Trümmern“"der beiden Türme entstand etwas Neues, Hoffnungsvolles: Brücken!
Das Exemplar, welches die Kinder mit Laura Schäfer auf der Wiese gebaut hatten, wurde sogar erfolgreich auf seine Tragfähigkeit überprüft, denn alle, die wollten, durften einmal darübergehen. Spaltungen überwinden, aufeinander zugehen, Brücken bauen – dazu braucht es Mut und das Vertrauen, dass Gott dabei hilft, dass die Brücken auch tragen. So wurde gegen Ende des Gottesdienstes passend das Lied vorgesungen "Herr, gib mir Mut zum Brücken-bauen".
Schön, dass unsere beiden Kirchen-gemeinden immer wieder zusammen-finden zu ökumenischen Veranstaltun-gen so wie dieser, und dass auf diesem Weg unser gemeinsamer Glaube betont und gestärkt wird.
Susanne Jakobi
Quelle:
Auferstehungs-Mosaik, Ausgabe 2/2021
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Fotos: Wilfried May